Rise Of The Dark Lord
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Rise of the Dark Lord - Sorting Hat - 22.09.2021

Rise Of The Dark Lord
„Bring mir den Jungen“
- Voldemort


Am letzten Schultag von Harry Potters sechstem Schuljahr war es Voldemort mit seinen Anhängern gewesen, welcher Hogwarts einen Besuch abgestattet hatte. Seine Macht war über die letzten Monate gewachsen und sein Ziel war es nun gewesen den Jungen in seinen Händen zu halten, der ihm schon so viele Male entkommen war. Alles war vorbereitet gewesen, alles war bis ins Detail geplant gewesen und doch musste er auch dieses Mal eine Niederlage verzeichnen.

Seine Pläne waren verraten worden. Aus den eigenen Reihen. Er würde den Verräter finden und ihn seiner gerechten Strafe zukommen lassen. Aber der Angriff auf Hogwarts war nicht völlig eine Niederlage gewesen. Er hatte der Welt wieder einmal seine Macht bewiesen. Bewiesen dass er, der größte Zauberer aller Zeiten, wieder zurückgekehrt war und dass man sich ihm besser nicht in den Weg stellen sollte. Seine Anhänger haben es nun nicht länger nötig sich verstecken zu müssen, in dunklen Ecken herumtreiben zu müssen, sondern nun können sie erhobenen Hauptes durch die Straßen ziehen. Ganz so wie in den alten Zeiten. Viele sind sie geworden in den letzten Monaten. Zu viele für das Ministerium, als dass sie überall zugleich sein könnten. Außerdem scheut sich das Ministerium davor sie auf offener Straße zur Rechenschaft zu ziehen. Die Gefahr, dass Unschuldige dabei zu Schaden kommen könnten, ist ihnen zu hoch. Ja, so ist das Ministerium. Es setzt stets das Wohl Aller über ihre Ziele. Hält stur an Regeln und Gesetzen fest und ist in keinster Weise in der Lage den Ernst der Lage zu erkennen. Zu erkennen wie viel wirklich auf dem Spiel steht. Kein Wunder also, dass es in all den Jahren nichts erreicht hat. Albus Dumbledore mag nicht die Sympathien Aller besitzen, doch er hat diese Gefahr nicht gescheut. Er hat den Jungen über das Leben aller anderen Schüler gesetzt. Er hat das getan, was das Ministerium nicht tun wollte – Prioritäten gesetzt. Allerdings hat dies dazu geführt, dass er sein Amt als Schulleiter in Hogwarts niederlegen musste. Nach den Ereignissen, bei der viele Schüler verletzt und sogar 2 zu Tode gekommen waren, war er für eine solche Institution nicht länger tragbar gewesen.


Ja, es gibt ihn noch – den Orden des Phönix – und vermutlich kann er in diesen Zeiten, in welchen Voldemorts Anhänger und Sympathisanten durch die Straßen ziehen und ganz unverblümt die Vorgehensweise des Ministeriums anprangern, andere ihre Meinung spüren lassen, eine hohe Zahl an neuen Mitgliedern zu verzeichnen, doch auch sie würden nichts an der Zukunft der Zaubereigesellschaft ändern können. Gut, sie würden für eine nervenaufreibende und höchst unnötige Verzögerung sorgen, aber aufhalten? Nein aufhalten würden auch sie es nicht können. Nicht alleine. Der Stein der Veränderung war ins Rollen gebracht worden und nichts und niemand würde ihn mehr aufhalten können, so wächst er doch mit jedem Tag an Größe. Viele Hexen und Zauberer, welche einst nur hinter vorgehaltener Hand zu ihrer Meinung gestanden waren, haben durch das Öffentliche Auftreten von Voldemorts Leuten an Mut gewonnen. Mut bekommen nun auch öffentlich zu ihrer Meinung zu stehen. Hexen und Zauberer, von welchen man es nie vermutet hätte, haben sich in den letzten Wochen als Anhänger der neuen Weltordnung entpuppt. Für Voldemort eine sehr zufriedenstellende Entwicklung. Doch ist die Verankerung der neuen Weltordnung per Gesetz nicht das einzige Ziel welches Voldemort verfolgt. Es gibt ein weiteres Ziel. Ein höchst persönliches Ziel. Doch noch ist nicht die Zeit gekommen dieses Ziel in Angriff zu nehmen.


Aber nicht nur das Leben außerhalb der Mauern Hogwarts scheint aus den vertrauten Fugen geraten zu sein, sondern auch das Leben innerhalb der Schlossmauern hat sich nach diesem Tag verändert. Albus Dumbledore, der bei vielen Schülern, wie auch Schulpersonal, beliebte Zauberer musste seinen Posten als Schulleiter niederlegen. Eigentlich wäre von diesem Moment an Minerva McGonagall für die Institution zuständig, doch das Ministerium hat sich entschieden, aus verschiedenen Gründen, einen Schulleiter ihrer Wahl einzusetzen – Ignatius Warrington. Ein Mann ganz nach dem Geschmack des Ministeriums und damit soll gewährleistet werden, dass in Hogwarts der Unterricht zukünftig gemäß den Vorstellungen des Ministeriums abläuft. Nicht dass sich noch mehr Schüler der Rebellion anschließen oder es gar dem alten Schulleiter gleich tun wollen. Albus Dumbledore hat schon für genug Ärger in den Augen des Ministeriums gesorgt.

Ein neuer Schulleiter ist aber nicht die einzige Veränderung die in Hogwarts stattgefunden hat. Der Unterricht in Verteidigung gegen die Dunklen Künste wurde reformiert und somit erhalten die Schüler der ersten bis vierten Klasse einen Unterricht welcher sich speziell auf Verteidigungszauber konzentriert. Schüler der Klasse 5 - 7 erhalten dagegen einen Unterricht dessen Schwerpunkt aus Angriffszauber besteht. Warum genau es zu dieser Trennung kommt, darüber schweigt sich das Ministerium aus. Gewisse Lehrer an Hogwarts haben sich darüber jedoch bereits ihre ganz eigene Meinung gebildet und die würde dem Ministerium unter Garantie nicht gefallen.

Eine weitere Veränderung des Lehrplans gibt es dahingehend, dass Muggelkunde nicht länger zu einem, eher vernachlässigten, Wahlfach zählt, sondern vom Ministerium zu einem Pflichtfach gemacht wurde und zwar für alle Jahrgangsstufen. Es erhält nun denselben Stellenwert wie alle bisherigen Hauptfächer. Eine Änderung, die vermutlich nicht bei allen Schülern auf große Gegenliebe stoßen wird. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen den Ereignissen im Jahr davor und denen die in der Welt passieren, gibt es noch immer Schüler in Hogwarts, welche Anhänger der neuen Weltordnung sind. Die der Meinung sind, dass nur Reinblüter das Recht besitzen sollen an der Spitze zu stehen. Doch öffentliche Meinungsäußerungen, solange sie nicht der Einstellung des Ministeriums entsprechen, werden in Hogwarts nicht länger geduldet.

Für den einen oder anderen Schüler wird dieses Jahr wohl mit einer Überraschung beginnen. Ob gut oder schlecht – Nun, davon werden wir uns überraschen lassen müssen.



RE: Rise of the Dark Lord - Sorting Hat - 22.09.2021

Eine kleine Zusammenfassung
  • Harry Potter 7tes Schuljahr, also 1997/98
  • Buchcharaktere nicht nur gerne gesehen sondern auch erwünscht
  • Offene Storyline die nicht vom Trio abhängig ist
  • Konflikte zwischen Orden und Todesser, Voldemort Sympathisanten und Muggelstämmigen, Pro-Voldemort und Anti-Voldemort Schüler in Hogwarts, stehen im Mittelpunkt und sind nicht nur Randerscheinungen
  • Immer offener werdende Diskiminierung von Muggelstämmigen Hexen und Zauberer
  • Spielorte sind neben Hogwarts und Hogsmeade, auch die Winkelgasse und natürlich auch London
  • Events der Bücher 1-5 haben genau so stattgefunden, besitzen aber hier und da kleine Änderungen
  • Harrys 6tes Schuljahr ist allerdings komplett anders verlaufen, so dass Ereignisse aus Band 6 hier nicht stattgefunden haben
  • Die Horcruxe spielen eine sehr untergeordnete Rolle und sind mehr oder minder vernachlässigbar.
  • Harry ist jedoch definitiv kein Horcrux.



RE: Rise of the Dark Lord - Sorting Hat - 28.09.2021

Atmosphärischer Flashback
auf den 30ten Juni 1997
Es war eine ungewöhnliche Nacht die an diesem Abend Hogwarts und seine Ländereien in Dunkelheit gehüllt hatte. Der Vollmond hing am Firmament und tauchte die Szenerie in ein fahl graues Licht, sofern nicht dunkle Wolken ihn verdeckten. Nebel lag über den Ländereien, so als würde es sich um einen Abend im Januar handeln und nicht um einen Abend Ende Juni. Ja es war wirklich ein besonderer Abend der den Schülern bevorstand, welche sich in der Großen Halle eingefunden hatten um ihren letzten Tag in Hogwarts in zu feiern, denn morgen hieß es Abschied nehmen, bis sie im September wieder hier sein würden. Für die Schüler der 7ten Klasse jedoch hieß es wirklich Abschied nehmen. Sie hatten ihre Schule beendet und wurden nun in neues Leben entlassen. Aber das war nicht der einzige Grund warum sich die Schüler alle in der Großen Halle eingefunden hatten, denn jeder wollte natürlich wissen welches Haus in diesem Jahr gewonnen hatte. Schon vor Tagen war der Raum mit den Punktegläser versperrt gewesen, so dass niemand das Ergebnis wusste. Aber es sollte nicht die einzige Überraschung bleiben, welche den Schülern an diesem Abend bevorstehen sollte....



„Ich hoffe, dass alles vorbereitet ist, denn ich werde keine Fehler dulden“, erklang eine kühle Stimme aus dem Schatten der Bäume des Verbotenen Waldes. „Nie war ich meinem Ziel so nahe wie heute und jeder wird mit dem Tod bezahlen der mir im Wege steht.“

Ja, es war klar welche Person diese Worte gesprochen hatte, denn es gab nur eine Person der es so wichtig war ungesehen in dieses Schloss zu gelangen. Nur eine Person die nicht zögern würde jeden Menschen aus dem Weg zu schaffen, der es wagte sich ihm in den Weg zu stellen. Voldemort. Der mächtigste dunkle Zauberer befand sich auf den Ländereien Hogwarts und es war klar wer sein Ziel war. Schon so viele Jahre jagte er den Jungen, der es geschafft hatte ihn zu schwächen, ihn seines Körpers zu berauben. Den Jungen, der ihn dazu genötigt hatte fremde Körper in Besitz zu nehmen um überleben zu können. Den Jungen, der ihm bereits 5 Mal entwischt war, doch nun, heute Abend, sollte es sein Ende finden.

Sie alle wussten es. Jeder hatte sich diese Tatsache fest in seinen Kopf gebrannt. Jeder wusste dass dieses Mal keine Fehler aufkommen durften, denn sie wären folgenschwer und fatal, denn sie standen nun am Ende. Am Ende der monatelangen Planung. Am Ende der Zeit in der sie sich im Hintergrund hatten halten müssen. Das war der Anfang einer neuen Ära, einer neuen Zeit. Und nun sollte sie beginnen. An diesem besonderen Nebel verhangenen Abend im Juni. Langsam ließ Shiva ihren ruhigen und bedachten Blick über die Ländereien gleiten, so als wäre es ihr möglich durch die Nebelschwaden hindurch zu blicken und die Anderen mit ihrem Blick zu streifen die sich ebenfalls wohl und bedacht positioniert auf den Ländereien befanden. Doch dies war nicht möglich und so lauschte sie den Worten ihres Lords. Worte die er schon so oft verloren hatte. Doch Worte die nun mit grausamer Dringlichkeit verfasst worden waren. Ja, Shiva Belladonna Reardon war bereit. Bereit den Anweisungen nachzugehen. Bereit jeden der sich ihnen in den Weg stellte auszumerzen, keine Gnade walten zu lassen. Nicht dass sie dies jemals getan hätte, das konnte man von der Mörderin ihrer eigenen Familie nicht erwarten, doch dies war das Zeichen das es heute keiner Beherrschung benötigte. Eine Tatsache die sie begrüßte. Sehr sogar. Und so fixierten ihre braunen Augen das Schloss, das trotz des Nebels so seltsam klar und deutlich vor ihren Augen lag.
Selbst Bellatrix Lestrange, die bekannt für ihre Unruhe und ihren Tatendrang war, war von einer seltsamen inneren Ruhe gepackt die sie voll und ganz erfüllte. Alles kam zusammen. Die langen Jahre in Azkaban, all die Anstrengungen und Niederlagen die sie hatten in Kauf nehmen müssen. Jetzt war der Abend gekommen an dem man ihr zeigen würde und sie selbst verdeutlichen würde, wofür all die Jahre gewesen waren. Als sie die Worte vernahm nickte sie zur Bestätigung dieser und blickte mit einem undefinierbaren Lächeln zu ihrem Mann, der wie immer ruhig und still neben ihr stand, doch sie wusste, dass auch in ihm eine Ruhe eingekehrt war, die man besser nicht provozieren sollte.
Drake Nott hatte einen zufrieden Gesichtsausdruck an den Tag gelegt, während er sich ein wenig im Hintergrund hielt und somit das Geschehen und die Reaktionen der Anderen mitverfolgen konnte. “Also gut…“, sprach er ruhig, hatte den Kopf gesenkt und zog langsam und gemütlich seine schwarzen, ledernen Handschuhe über.

„Meister?“, ertönte die piepsige Stimme von Peter Pettigrew, welcher hinter Voldemort aufgetaucht war. Seinen Kopf hatte er zwischen seine Schultern gezogen und seinen Blick unterwürfig zu Boden gerichtet. Man sah ihm die lange Zeit an, welche er als Ratte zugebracht hatte, denn das Verhalten hatte er nie wirklich ablegen können. Er war und blieb einfach eine Ratte, selbst als Mensch noch.

„Was ist Wurmschwanz?“ Voldemorts Blick glitt von Hogwarts zu seinem Diener der aufgetaucht war. Er wusste dass Peter feige war und nur aus Angst bei ihm blieb, aber er hatte ihm bisher nützliche Dienste erwiesen und solange er noch seinen Nutzen aus ihm ziehen konnte würde er ihn am Leben lassen. Sollte dies jedoch eines Tages nicht mehr der Fall sein, dann würde er, wie so viele bereits vor ihm, einfach vom Erdboden verschwinden.

„Crabbe und Goyle stehen mit den Anderen auf der westlichen Seite des Schlosses und warten auf euren Befehl. Sie werden dafür sorgen, dass niemand auf dieser Seite das Gelände betreten oder verlassen kann“, gab er mit seiner piepsigen Stimme bekannt und sah dabei nervös von einer Seite zur anderen. Er hatte es noch nie geschafft den Dunklen Lord direkt anzuschauen, dafür war der Respekt und die Angst die er vor ihm hatte viel zu groß. „Greyback wird zusammen mit Anderen dafür sorgen, dass niemand das Gelände von südlicher Richtung betreten und verlassen kann. Unterstützt wird er dabei von Crouch und McNair. Im Norden werden Avery und Mulciber für die Sicherheit eures Planes sorgen.“ Wieder ging sein Blick nervös von einer Seite zu anderen. Ja er fühlte sich hier alles andere als wohl.

Zufrieden sah Voldemort auf das Schloss. Man konnte sogar beinahe behaupten er würde lächeln, sollte man auf die Idee kommen dieses verziehen des Gesichtes als ein Lächeln interpretieren zu wollen. Ja, es war alles gut durchdacht und das ganze Jahr über hatte man auf diese eine Nacht hingearbeitet. Alles was in diesem Jahr gemacht, durchgeführt wurde, hatte einzig und alleine einem Zweck gedient. Die Aufmerksamkeit der Auroren und des Ordens von Hogwarts weg zu locken. Gleich würde die letzte Weiche gestellt werden und ihnen somit den Weg frei machen. Niemand würde dann mehr in der Nähe des Schlosses und seiner Ländereien sein und wenn jemand davon erfuhr wäre alles bereits geschehen. Während sie hier warteten würden seine anderen Diener in der Winkelgasse zugange sein, während die Riesen weitere Angriffe auf London ausführten. Das Ministerium würde genug damit zum tun haben die Gedanken der abartigen Muggels zu manipulieren, so dass sie ihre Aufmerksamkeit auf gar nichts anderes lenken konnten. Ja, Voldemort war wirklich zufrieden mit seinem Plan.

„Die Auroren ziehen aus Hogsmeade ab“, erklang die Stimme von Lucius Malfoy, der sich, wie Peter Pettigrew ebenfalls, gar nicht wohl in seiner Haut fühlte. Sicherlich wusste sein Sohn von seinen Machenschaften, aber es war dennoch etwas anderes, wenn er ihn dabei beobachten konnte. Mit seinen eigenen Augen beobachten konnte was sein Vater wirklich tat. Insgeheim hoffte Lucius, dass es zu keiner Situation kommen würde, an der er sich entscheiden musste, sich auf eine Seite schlagen musste, denn er wüsste nicht wie er dann entscheiden würde. Würde er sich weiter für die Seite seines Herren schlagen oder würde er sich auf die Seite seiner Familie schlagen. Eine Entscheidung die er weder treffen konnte, noch treffen wollte.

„Es gibt keinen Grund zur Sorge Lucius“, kam es mit kühler Stimme von Voldemort, der die Zweifel seines Dieners gespürt hatte. Sein Blick fixierte den Vater eines Hogwartsschülers und ein nicht definierbarer Ausdruck lag dabei auf seinem Gesicht.


Ruhig lauschte sie Wurmschwanz Berichterstattung ehe innerlich den Kopf schüttelte. Wurmschwanz. Sie verachtetes dieses jämmerliche kleine Geschöpf das noch nicht einmal so viel Wert war, dass er es verdiente den Namen ihres Lords überhaupt allgegenwärtig in de Mund zu nehmen. Eine feige kleine Ratte. So war er schon immer gewesen und so würde er auch immer bleiben. Nicht dass es sie großartig interessieren würde was mit ihm geschah, doch ihr war danach als hätte sie es im Gefühl, dass er zu den Personen gehören würde, die im Laufe der Nacht versuchen würden sich aus dieser Sache hinaus zu manövrieren. Als sie hörte das Crabbe und Goyle die westliche Seite bewachten entglitt ihr ein Knurren und ihr Gesicht nahm grimmige Züge an, musste sich beinahe schon vehement auf die Zunge beißen um ihrer Missbilligung nicht freiheraus nachzugehen. Doch der prüfende Blick ihres Ehemannes warnte sie vor einem Einwand, aber es bestätigte ihr zugleich, dass sie nicht die einzige Person war die Bedenken über diese beiden Personen hatte. Die Absicherung im südlichen und nördlichen Bereich milderte ihr temperamentvolles Gemüt wieder. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete sie ihren Schwager und ein leises, süffisantes Auflachen kam über die schmalen Lippen. “Da du keine Bedenken hast Lucius, wird es dir mit Sicherheit auch nichts ausmachen uns an der Front zu begleiten. Immerhin wollen wir doch sicher sein, dass man uns klar und deutlich erkennt, nicht wahr?“ Mit einem wissenden Blick wandte sie sich langsam von ihm ab und setzte sich in Bewegung, auffordernd, beinahe provokant.

“Ich werde sie links flankieren“, sprach Shiva leise und hob ihren Blick, streifte die Kapuze von ihren Haaren, da keine weitere Vorsicht mehr nötig war. Die Auroren waren, wie Wurmschwanz bereits berichtet hatte, abgezogen und selbst wenn hätten sie trotz ihrer Fähigkeit keine Chance gegen sie gehabt. Sie waren in der Überzahl, wenn man genau sein wollte, waren sie so zahlreich wie noch nie, da heute, in dieser Nacht alle Diener des Dunklen Lords an diesem Ort, Schloss Hogwarts zusammen gekommen waren. Sie waren angespannt und doch auch die Ruhe und Bedachtheit in Person. Kontraste prallten hier aufeinander. Nein, niemand wollte auf sie in dieser Gemütsverfassung antreffen. Es würde einem Selbstmord nahe kommen. Auch ihre dünnen, knochigen Finger tasteten nach ihren Handschuhen in welche sie schlüpfte ehe sie routiniert nach ihrem Zauberstab griff. “Wir haben den Befehl jeden zu töten der uns in die Quere kommt oder versucht die Räumlichkeiten zu verlassen.“ Ihre Augen richteten sich fixierend auf Lysander. “Ich hoffe dein Sohn weiß was gut für ihn ist und was nicht.“ Mit diesen Worten folgte nun auch Shiva den Personen, die sich gemeinsam und beinahe schon simultan dem Schloss näherten, um dem Warten der letzten Monate endgültig ein Ende zu bereiten.

Lysander knurrte leise und folgte den anderen stumm. Dass er nicht der Einzige unter ihnen war, der darauf hoffte seinem Kind Manieren und Einschätzungsvermögen beigebracht zu haben, hatte er bereits gemerkt als er seinen Freund Lucius beobachtet hatte, der sich schon die ganze Zeit über ungewohnt still im Hintergrund gehalten hatte. Man hatte Shiva und ihn die beiden äußeren Seiten zugewiesen, normalerweise Schwachpunkte und auch Gefahrenpunkte, da man gerade dort leicht entwischen konnte oder zumindest die Stellen an denen ein Fluchtversuch einzurechnen war. Diese Gefahr wurde versucht auszumerzen indem man sie mit zwei Personen besetzte, die für eine schnelle Tötungsweise bekannt waren, in diesem Falle also Shiva und er, Lysander. Sein Sohn würde das erste Mal sehen, miterleben was hieß im Dienst des Dunklen Lords zu stehen. Theodores ganze Erziehung hatte nur einen einzigen Zweck gedient und tat dies natürlich immer noch und zwar, dass er seinem Vater, ihm, folgen und in seine Fußstapfen treten würde. Er hatte seinem Sohn beigebracht was er zu tun hatte, wie er sich zu verhalten hatte und er sollte es nicht wagen ihn heute, im Beisammensein aller und vor allen Dingen unter den wachsamen Augen der Anderen bloßzustellen oder gar mit unpässlichen Reaktionen in ein unfähiges Licht zu stellen. Lysander erwartete akkurates, somit auch beherrschtes Verhalten, selbst wenn es eine harte Konfrontation geben sollte. Wobei er zweifelsohne sicher war dass es zu solch einer auch kommen würde. Ob dies durch ihn oder Jemand anderes erfolgen würde war nicht weiter von großem Belang. Es betraf die Gesamtheit dieses Vorganges.

So näherten sie sich und keiner sah es, konnte es beobachten oder gar ahnen. Gestalten in schwarzen Umhängen glitten beinahe geräuschlos auf das Schloss zu, ummantelt von dichtem Nebel und verschluckender Dunkelheit.

Wie lebendig gewordene Schatten bewegten sich die Todesser auf das Schulgebäude zu, bevor sie nach und nach darin verschwanden. Sie wussten genau wohin sie gehen musste, denn jeder von ihnen war selbst einmal Schüler in diesen Gemäuer gewesen. Das eine oder andere Bild blickte entsetzt auf die immer größer werdende Menge an Todesser, die sich auf den Weg zur Großen Halle machte. Andere Bilder flüchteten sich zu den Nachbarn oder gleich in ganz andere Stockwerke. Innerhalb kürzester Zeit wussten die Bilder in dem ganzen Schulgebäude über die drohende Gefahr Bescheid, aber sie mussten tatenlos zusehen wie sich die Todesser immer mehr der Großen Halle näherten. Eine Halle voller ahnungslosen Schülern und Lehrer...




Lautes Stimmengewirr erfüllte die Große Halle, denn jeder der Schüler wollte natürlich nun endlich wissen wer dieses Jahr den Hauspokal gewonnen hatte. Schon vor Wochen war ihnen der Blick auf die Punktegläser verwehrt geblieben, so dass sie alle nur Vermutungen hatten anstellen konnten. Das letzte Quidditchspiel dieses Jahres war souverän von Slytherin gewonnen worden, so dass dieses Haus nach vielen Jahren endlich wieder den begehrten Quidditchpokal in ihr Haus brachten und nicht wie die Jahre davor, dass er Gryffindor zu teil wurde. Ja, es war eine wirklich ausgelassene Stimmung in der Großen Halle, denn für viele Schüler war dies heute nicht nur der letzte Tag vor den Ferien, sondern ihr letzter Tag in Hogwarts überhaupt. Sie hatten ihre Abschlussprüfungen hinter sich gebracht und nun stand ihnen die Zaubererwelt offen. Ein paar Schüler wussten bereits was sie werden wollten und andere wollten erst einmal die freie Zeit genießen.

Dumbledore erhob sich langsam von seinem Platz und kaum stand er, legte sich sofort ein Schweigen über die Räumlichkeit. Gebannt sahen die Schüler hinauf zu dem alten Zauberer, gespannt wie wohl dieses Jahr seine Abschlussrede ausfallen würde, aber natürlich interessierten sie sich noch mehr dafür wer denn nun den Hauspokal gewonnen hatte. „Schüler und Schülerinnen von Hogwarts“, begann er seine Rede und ließ seinen Blick über die Köpfe der Schüler schweifen. „Für viele von euch ist heute der letzte Tag den sie in dieser Schule verbringen und der Rest freut sich auf die Ferien. Doch so groß die Freude auch ist, vergesst nicht was in unserer Welt passiert.“ Mit ernstem Blick sah er die Schüler an, ehe er sich räusperte um mit seiner Rede fortzufahren. „Da ihr wohl alle sehr gespannt darüber seid wer nun den Hauspokal gewonnen hat werde ich in diesem Jahr nur den Erstplatzierten nennen, um die Zeit ein wenig zu verkürzen. Der Hauspokal geht dieses Jahr an....“
Doch weiter kam Dumbledore nicht, denn ein lautes Krachen kam vom anderen Ende der Großen Halle, wo die beiden Flügeltüren auseinander sprangen und dunkle Gestalten in die Große Halle strömten, ehe sie den Blick auf eine ganz besondere Person freigaben – Lord Voldemort!

Die Schüler, gleichfalls wie die Lehrer starrten wie versteinert auf das was sich vor ihren Augen abspielte, unfähig auch nur etwas dagegen unternehmen zu können.


Draco, selbst überrascht, hatte seinen Kopf ruckartig in Richtung Eingang gewandt als diese laut krachend aufgesprungen war und als er gesehen hatte wer sich da gerade so gewaltsam Eintritt verschaffen hatte wirkte sein Gesicht wie ein einziges Minenspiel, welches man nicht genau irgendeiner emotionalen Regung zuordnen konnte. Der blanke Hass, der so deutlich auf seinem Gesicht zu erkennen gewesen war, wich einem verhärteten Gesichtsausdruck und einem seltsamen Ausdruck in seinen Augen, als er eine Person fixierte die direkt in den ersteren Reihen stand. Sein Vater Lucius Malfoy. Auch die anderen konnte er problemlos identifizieren aber nicht so wie die anderen, aufgrund diverser erschienen Artikel im Tagespropheten, sondern von privater und persönlicher Natur. Er ballte die Hand zu einer Faust, ehe er das Glas beinahe schon behutsam auf den Tisch stellte. Er versuchte sich zu entspannen was aber nicht funktionierte. Er und sein Vater hatten seit einigen Jahren zwar in ein und derselben Familie gelebt, doch ein Leben an dem der andere teilgenommen hatte war es nicht gewesen. Doch nun kreuzten sich die Wege des Vaters und des Sohnes auf diese Art und Weise, eine Weise die keine Kompromisse mehr zulassen würde. Draco wusste das und Lucius wusste es auch, doch es änderte nichts an der Situation.


Dumbledore hatte für einen kurzen Moment geschwiegen, merklich den Atem angehalten. McGonagall hatte sich erschrocken von ihrem Stuhl erhoben doch erst nach ein paar Sekunden des Schweigens ließ sie sich wieder sinken, da sie wusste dass es kein Sinn hatte. Sie waren hier und Voldemort befand sich an dem einzigen Eingang und somit auch Ausgang der Großen Halle. Und zwischen ihnen waren Schüler vom elften bist zum achtzehnten Lebensjahr. Und sie konnten nichts machen, nichts dagegen unternehmen, denn alles was sie tun könnten, könnte zu einer Gefahr für die Schüler werden und das Wohl der Schüler war und musste ihre erste und oberste Priorität sein.

Dumbledore senkte seine Hände, welche er an seinen Fingerkuppen zusammen gelegt hatte und richtete seinen strengen Blick auf die hochgewachsene Person. “Tom, was verschafft uns die Ehre deiner Anwesenheit?“, fragte er ruhig und zog die grauen, buschigen Augenbrauen gen Stirn ehe eine Hand auf dem Podest zum liegen kam. Hogwarts hatte man als sichersten Ort tituliert, da es hieß, dass Lord Voldemort sich nach wie vor seinen Respekt vor Albus Dumbledore bewahrt hatte, womöglich die einzige Person, die in diesen Tagen noch ein ihm ebenbürtiger Zauberer war, wenn nicht sogar mehr. Er hatte sich gehütet Hogwarts anzugreifen, doch jetzt da er in der Überzahl war, wieder an Stärke gewonnen hatte, schien er übermütig geworden zu sein und hielt es nicht mehr für nötig Vorsicht walten zu lassen. Jedenfalls nicht was die Schule für Hexerei und Zauberei anging.

Hermines Kopf ruckte zu Voldemort, bevor sie zu Harry blickte. Sie konnte sich denken weshalb Voldemort hier in Hogwarts aufgetaucht war und es war wohl auch für die anderen nicht schwer auf des Rätsels Lösung zu kommen. Er wollte das, was er schon seit 6 Jahren besitzen wollte – Harry. Seit Harry auf diese Schule gekommen war musste er jedes Jahr gegen ihn antreten, musste um sein Leben fürchten, doch bisher hatte er Glück gehabt. Egal welche Falle ihm Voldemort auch gestellt hatte, Harry war jedes mal mit einem blauen Auge davon gekommen. Aber nie hatte Voldemort es gewagt gehabt ihn direkt zu konfrontieren, mit seinem Gefolge in Hogwarts aufzutauchen, so als würde ihnen keinerlei Gefahr drohen. Aber in Hermines Kopf fügten sich langsam die Puzzleteile zu einem Ganzen zusammen. Deswegen also hatte es die Angriffe in Hogsmeade gegeben, die dann genauso schnell aufgehört wie sie begonnen hatten, nur um dann in der Winkelgasse weiterzugehen. Er hatte die Aufmerksamkeit zuerst auf Hogwarts gelenkt und dann auf andere Orte. Hatte Hogwarts in Ruhe gelassen, so lange bis niemand mehr erwartet hatte, dass er es wagen würde Hogwarts anzugreifen, nur um dann tatsächlich zu zuschlagen. Geschickt hatte er die Auroren von Hogwarts weggelockt und vermutlich waren sie gerade alle an einem anderen Ort der weit genug von Hogwarts entfernt war, dass sie auf alle Fälle zu spät kommen würden. Es war eine ausweglose Situation, das wurde Hermine von Minute zu Minute klarer, aber ihr war auch klar, dass sie nicht kampflos aufgeben würde. Lieber würde sie in diesem Kampfe sterben, als dass sie in ewiger Sklaverei weiterleben müsste.


„Albus Dumbledore“, kam es mit kühler und leiser Stimme von Voldemort und doch schien es als würde seine Stimme von überall her zugleich kommen. Sie brannte sich in die Köpfe der Schüler von denen viele ängstlich zusammen gerutscht waren. „Wie viele Jahre ist es her als wir uns zum letzten Male in diesen Gemäuern begegnet sind? Es hat sich nicht viel verändert. Die selben Tische, die selben Bilder in den Fluren...“ Voldemort bewegte seine Hand langsam im Halbkreis vor sich her, ehe er sie wieder an seine Seite sinken ließ. Albus Dumbledore war sein Lehrer gewesen, als er selbst noch Schüler an dieser Schule gewesen war und auch wenn er sein Gegner war, so brachte er ihm dennoch den nötigen Respekt entgegen. Voldemort war grausam und kalt, aber er wusste auch was sich gehörte und was nicht. „Liegt der Grund für mein Kommen nicht offensichtlich auf der Hand oder sollte ich besser sagen sitzt dort auf diesem Platz?“ Voldemorts Hand schnellte nach oben und sein dünner, spinnenartiger Zeigefinger deutete direkt auf Harry. „Viele Jahre schon warte ich auf diesen einen Moment und du weißt es Albus. Früher habe ich Fehler gemacht, aber ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Eure Lage ist aussichtslos, denn zwischen dir und mir sitzen viele, unschuldige Kinder, doch im Gegensatz zu dir und deinen Lehrern, haben meine Diener keinerlei Probleme damit sie unsanft aus dem Weg zu schaffen, sollte es jemand von deinen Lehrer wagen einen von uns anzugreifen und du weißt es auch Albus. So sage mir, was sollte mich daran hindern mir diesen Jungen zu nehmen?“ Mit selbstsicherem und überlegenen Blick sah Voldemort zu Dumbledore. Nein, es gab nichts was ihm dazwischen kommen konnte. Alles war bis ins kleinste Detail geplant und noch bevor auch nur ein Auror seinen Fuß in diese Halle würde setzen können, wäre der Junge bereits nicht mehr am Leben.


Harry hatte Hermines Blick nicht direkt gesehen, aber er hatte ihn gespürt. Sie waren lang genug Freunde um ihren Blick von den anderen unterscheiden zu können. Sein Blick wanderte ruhig von Voldemort zu Dumbledore und wieder zurück. Sollte es das jetzt wirklich gewesen sein? Würde jetzt alles enden oder gab es noch eine Chance? Im Moment zumindest sah es für ihn nicht danach aus als würde es noch eine Chance geben, aber er vertraute Dumbledore. Ihm würde sicherlich etwas einfallen, denn er war der Einzige vor dem Voldemort Respekt hatte, der ihm Widerstand entgegen bringen konnte. Aber zugleich interessierte es ihn auch für welche Seite sich Snape in diesem Moment entscheiden würde. Er traute ihm nicht und hatte ihm auch noch nie vertraut. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht und Harry wunderte sich nur warum das außer ihm und seinem Onkel Sirius niemand zu bemerken schien.


“Du bist noch mein Schüler gewesen“, erinnerte sich Albus und nickte zustimmend. “Man möchte an den Traditionen und Erscheinungsbildern festhalten welche die Gründer dieser Schule geschaffen haben“, sprach Dumbledore ruhig, doch seine scharfen Augen verfolgten jede kleinste Bewegung in der Halle. Albus Dumbledore war womöglich die einzige Person die Lord Voldemort in gewissen Hinsichten einzuschätzen vermochte, so war er nach wie vor derjenige dessen Vorhersagen den Dunklen Lord betreffend zumeist eintrafen, selbst wenn sich ein ganzes Ministerium empörte und ihm sämtliche Ämter die er innehatte entzog. Albus kannte ihn gut genug um keine Angst vor ihm zu haben, sich aber gleichzeitig den nötigen Respekt und die Vorsicht zu bewahren. Er war derjenige gewesen der Tom Riddle nach Hogwarts gebracht hatte, wusste aus welchen Verhältnissen er stammte und der seinen gesamten Werdegang mit Argusaugen beobachtet hatte. Tom war ein exzellenter Schüler in Hogwarts gewesen. Nach wie vor die Person die alle Maßstäbe setzte, denn er war ein Ausnahmeschüler gewesen, dessen Fall sich bisher nicht mehr wiederholt hatte, trotz sehr begabten und guten Schülern. Tom hätte Zaubereiminister werden können oder hätte andere, hohe und gewichtige Posten belegen können. Doch er hatte sich für die andere Seite entschieden, für die dunkelsten Künste die man bisher kannte. Und so war er zu dem geworden was er nun war, nicht lebendig aber auch nicht tot und Albus hatte sich dazu entschlossen ihn zwar zu achten, aber nicht tatenlos zuzusehen. Eine Position für die er nach wie vor unerschütterlich stand. "Dass du aus deinen Fehlern gelernt hast beweist du gerade unweigerlich Tom, aber dennoch wirst du verstehen, dass ich nicht zulassen kann und auch nicht tatenlos mit ansehen kann, dass einem meiner Schüler irgendetwas geschieht.“ Sein Gesichtsausdruck wurde ernst, er warf einen kurzen Blick zu Harry. Nein, keiner seiner Schüler sollte auf den Schutz verzichten der ihnen gewährt war. Und gerade Harry stand unter Albus Dumbledores persönlichem Schutz. Warum das so war wurde gerade deutlich vor Augen geführt, denn Harry mochte zwar immer mit einem blauen Auge davon gekommen sein, doch da hatten andere Umstände geherrscht. Er erkannte sie alle wieder, Personen die er einst unterrichtet hatte blickte ihn aus kalten Augen an. Allesamt gute, engagierte und ehrgeizige Schüler. Er wusste, dass es die Elite war die neben ihrem Dunklen Lord stand und ihn geleitete und er wusste, es würde keinen Ausweg geben.

Ein schmales Lächeln zierte Voldemorts Lippen, nachdem er Dumbledores Worte vernommen hatte. „Du hast dich nicht geändert Albus“, sprach Voldemort ruhig und sah nach und nach von einem seiner Gefolgsleute zum nächsten. Sie waren gut trainiert und sie waren gierig. Gierig nach einem Kampf, denn sie hatten viel zu lange in ihrem Versteck ausharren müssen. Untätig dasitzen müssen, während andere ihren Spaß hatten haben dürfen. Dann blickte Voldemort wieder zu Dumbledore. „Du bist immer noch der gleiche gutmütige Narr, der du schon damals gewesen bist. Glaubst stets an das Gute in einem Menschen und hoffst ihn auf den rechten Weg, deinen Weg, geleiten zu können, aber du irrst dich. Du bist blind, denn du selbst hast dich blind gemacht. Blind vor dem was sich vor deinen eigenen Augen abspielt.“ Voldemort bewegte wieder seine Hand vor sich her und deutete mal auf den einen, mal auf den anderen Schüler, die ruhig und unfähig etwas zu tun an ihren Tischen saßen.

„Sag mir Albus“, sprach Voldemort weiter, „ Sag mir was die Eltern dieses Schülers sagen würden, würden sie erfahren, dass du sein Leben für das Leben Harry Potters geopfert hast? Was würden die Eltern dieser Schülerin sagen, wenn sie erfahren würden, dass ihre Tochter in St. Mungos liegt, weil du ihr Leben für einen Wunsch riskiert hast? Ist ihr Leben den weniger wert als das Leben von diesem einem Jungen, dass du so einfach über sie hinweg bestimmen kannst? Harry Potter für das Leben dieser ganzen Schüler und Schülerinnen ist kein schlechter Tausch. Schau dich um Albus, schau dich genau um und sag mir wie groß eure Chancen in einem Kampf wären? Wie weit würdet ihr wohl kommen, sollte es einer aus dieser Halle schaffen? Glaubst du wirklich ich wäre hier einfach so aufgetaucht, wenn ich nicht jeden Rückzug für mich gesichert, aber für meine Gegner erschwert hätte?“ Ja er hatte wirklich dafür gesorgt und es wurde Zeit, dass Dumbledore den Ernst der Lage erkannte. Erkannte, dass er nicht verhindern konnte, dass er Harry Potter mitnahm. Nicht wenn er nicht das Leben seiner restlichen Schüler riskieren wollte. Er würde ihnen nichts tun, wenn Dumbledore ihn nicht an seinem Vorhaben versuchte zu hindern. Sollte er es jedoch dennoch wagen, so würde Hogwarts den schrecklichsten Tag seines Lebens erhalten. Ruhig wandte sich Voldemort Antonin zu und befahl ihm mit kalter Stimme: „Bring mir den Jungen.“